Das maligne Melanom ist eine aggressive, frühzeitig metastasierende Tumorart. Die Therapie des metastasierenden malignen Melanoms mit konventionellen Krebstherapeutika ist derzeit nur sehr begrenzt erfolgreich: Bei mehr als 50 Prozent der spät diagnostizierten Melanom-Patient:innen sind Tumorzellen bereits in das Knochenmark eingewandert. Die vom Primärtumor gestreuten Zellen können migrieren und okkulte Metastasen in Lunge, Leber und Gehirn sowie im Knochen selbst verursachen. Die 5-Jahres-Überlebensrate bei Metastasenbildung liegt bei nur 14 Prozent.
Daher besteht ein immenser klinischer Bedarf an neuen Wirkstoffen zur Prävention des metastasierenden malignen Melanoms. Die Vorarbeiten der Projektpartner:innen haben gezeigt, dass Extrakte eines aus der heimischen Braunalge stammenden Pilzsymbionten toxisch gegen Melanomzelllinien wirkt.
Die Kombination innovativer Strategien aus mariner Naturstoffchemie, Bioinformatik und auf maschinellem Lernen-basierter Metabolomik ermöglicht die schnelle und gezielte Aufreinigung und chemische Charakterisierung der marinen pilzlichen Wirkstoffe mit In-vitro-Antimelanom-Aktivität.
Ziel des MarPiM-Projekts ist die Optimierung der biotechnologischen Produktion mariner Wirkstoffe in größeren Mengen für die präklinische Testung. Die geplanten Arbeiten umfassen die Herstellung ausreichender Substanzmengen, die Aufklärung der Wirkmechanismen (Mode of Action) auf molekularer Ebene mittels innovativer Methoden der miniaturisierten Proteomics zur Analytik kleiner Zellzahlen, sowie die In-vivo-Wirksamkeit durch moderne Bildgebungsverfahren im Tiermodell zur Ermittlung der klinischen Relevanz.