Das Ziel des Projekts „AlgaCalma” besteht darin, eine Vorstufe eines mit Algeninhaltsstoffen beschichteten Textils zu entwickeln, das Symptome bei Patient:innen mit der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung atopischer Dermatitis (AD) lindert.
Das Projekt basiert auf der Verwendung von Extrakten heimischer Großalgen. In einem AD-Zellkulturmodell zeigten diese Extrakte entzündungshemmende und hautbarrierestärkende Effekte. Durch die Optimierung der Extraktion und die parallele Evaluation im AD-Zellkulturmodell soll die bestgeeignete Extrakt-Formulierung identifiziert werden, die anschließend auf eine textile Oberfläche aufgebracht wird. Diese sollen von den Betroffenen getragen werden.
Durch Modifikation der Textiloberfläche werden die Projektpartner eine optimale, nachhaltige Beschichtungsstrategie entwickeln. Polysaccharide aus Algen, die strukturgebend für deren Zellwände sind, sollen in dieser Eigenschaft auch für die Behandlung der Textiloberfläche genutzt werden, sodass sich flexible und gleichzeitig feste Filme ausbilden können. Um die Wirkung nach mehreren Wäschen aufzufrischen und die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit des Gesamtprodukts zu erhöhen, soll zudem ein Spray mit ausgewählten Formulierungen der Algenextrakte entwickelt werden, das von den Endverbraucher:innen aufgetragen werden kann.
Aufgrund der hohen AD-Prävalenz und des hohen Leidensdrucks der Betroffenen (chronische Hautreizungen und Entzündungen, extremer Juckreiz) besteht ein hoher Bedarf an Anwendungsprodukten. Hier bieten sich Algen mit ihren vielfältigen Inhaltsstoffen als nachhaltige Naturstoffquelle an.
Das interdisziplinäre Projektteam setzt sich aus den Fachrichtungen Medizin, Infektionsbiologie, Algenbiotechnologie und Oberflächentechnologie zusammen.
(c) Nikolas Linke