Neue Hoffnung bei Medulloblastom: marine Wirkstoffe für die Behandlung des seltenen Hirntumors

Das Medulloblastom ist ein extrem bösartiger Hirntumor, der etwa drei Prozent aller Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ausmacht und der häufigste Hirntumor in dieser Altersgruppe ist. Da es sich um eine der sogenannten Seltenen Erkrankungen handelt, ist die Entwicklung neuer Medikamente, sogenannte Orphan Drugs, unter erleichterten Bedingungen notwendig. Ein wichtiges Ziel ist dabei die personalisierte Chemotherapie, die es ermöglicht, die Krankheit anhand von Biomarkern effizient und mit weniger Nebenwirkungen zu behandeln und Resistenzen gegen bestehende Therapien zu überwinden.

„Unser Lösungsansatz besteht darin, unsere bewährte Screening-Plattform zur Entdeckung neuer Medikamente weiterzuentwickeln, um neuartige Moleküle zu finden, die wiederum Wachstumsfaktoren im Körper stimulieren können“, so Projektleiter Prof. Dr. Dennis Schade vom Pharmazeutischen Institut an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. „Aus über 17.000 marinen Naturstoffextrakten wollen wir hochwirksame Extrakte identifizieren, die als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Arzneistoffe zur personalisierten Chemotherapie von Medulloblastom-Patienten dienen können. Im Gegensatz zur herkömmlichen Chemotherapie, die oft starke Nebenwirkungen hat, wollen wir eine gezieltere, auf Pathomechanismen basierende Therapie anbieten.

Das BlueHealthTech-Projekt ist am 1. Mai 2025 gestartet und läuft zwölf Monate.